6 Dinge, über die sich Trader Gedanken machen sollten
Der Unterschied zwischen einem Angestellten und einem Trader ist augenscheinlich nicht sonderlich groß. Beide stehen früh am Morgen auf. Beide fahren oder gehen in Ihr Büro oder zur Arbeitsstätte. Dort erledigt man aufgetragenen Aufgaben so gut wie möglich, und abends wartet der wohlverdiente Feierabend.
Nach Dienstschluss geht es wieder nach Hause und man widmet sich der Familie oder seinen Hobbys.
So vergeht ein Tag nach dem anderen und ehe man sich versieht, ist schon wieder ein Monat vergangen. Doch jetzt kommt der Unterschied zu einem Trader:
Während der Angestellte, in voller Gewissheit über die Entlohnung, am Monatsende auf sein Konto schaut und den Geldeingang freudig begrüßt, ist bei einem Trader die Entlohnung für seine Mühen völlig ungewiss.
Folgende 6 Einstellungen helfen Ihnen, die unregelmäßige Entlohnung beim Trading besser zu meistern.
#1 Ich kann die Börse nicht beeinflussen.
Wie sich die Börsenkurse und damit Ihre Positionen entwickeln ist nur schwer vorauszusagen und nicht kontrollierbar. Das Einzige was Sie kontrollieren können, ist Ihr persönlicher Umgang mit diesen Gegebenheiten. Lernen Sie, Gewinne und Verluste so hinzunehmen wie sie auftreten.
#2 Ich bin dankbar für alle Gewinne auch die kleinen.
Dankbarkeit ist ein inner Zustand, der eine positive Auswirkung auf uns hat. Auch wenn es wissenschaftlich noch nicht bewiesen ist, auf das auf was wir unsere Aufmerksamkeit richten werden wir verstärkt wahrnehmen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Kauf eines neuen Autos. Haben Sie sich erst einmal auf einen Wunschwagen versteift, wird Ihnen ständig dieses Auto und dazu noch in Ihrer Wunschfarbe auffallen. Viel mehr als Ihnen das vorher bewusst war.
Wenden Sie sich mehr Ihren Gewinnen zu und nutzen das positive Gefühl was dabei entsteht für Ihre weitere Entwicklung.
#3 Ich passe meine Strategien dem jeweiligen Marktumfeld an.
Börse ist keine Sache, die man sich einmal anschaut und die dann zu einem Selbstläufer wird. Schauen Sie sich einen beliebigen Chart an. Dieser Chart, so wie Sie ihn jetzt sehen, werden Sie mit großer Sicherheit in genau demselben Muster nie wieder in Ihrem Leben sehen.
Was Sie jedoch immer wieder finden werden, sind verschiedene Phasen im Markt, die sich ständig wiederholen. Es wird immer Aufwärts-, Abwärts- und Seitwärtstrends geben. Wenn Sie Ihr eigenes Trading diesen Phasen anpassen, besitzen Sie einen Vorteil gegenüber Buy and Hold. Beispielsweise könnten Sie mehrere Strategien in einem Markt handeln. Eine Strategie für Trendphasen und eine für Seitwärtsphasen.
#4 Ich handle meine Signale und nicht das was ich denke.
Bevor man in einem Markt zu handeln beginnt, sollte man sich Gedanken über eine komplette Strategie machen. Diese umfasst neben dem Entry auch den Exit, ein Positiongsgrößenmodel und das Money Management wenn man ein Portfolio handelt. Hat man eine oder mehrere Strategien gefunden und diese einem Backtest unterzogen, der eine positive Erwartung zulässt, besitzt man eine gute Chance mit dieser Strategie auch weiterhin positive Resultate zu erzielen. Vorausgesetzt, dass man sich an seinen Plan hält und nicht das handelt was man glaubt, dass es passieren wird.
#5 Ich weiß das ich verlieren muss um gewinnen zu können
Ob man eine Trefferquote von 40 Prozent bei einem Gewinn/Verlustverhältnis von 2:1 hat oder eine Trefferquote von 60 Prozent und einem Gewinn/Verlustverhältnis 1:1 spielt keine Rolle. Das System hat einen positiven Erwartungswert, lässt man die Gebühren mal außer Acht. Wie die Verteilung von Gewinnern und Verlieren dann tatsächlich auftritt, liegt wiederum nicht mehr in Ihrer Hand. Es gibt bei einem Entry immer nur eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, dass der Trade ein Gewinner wird. Beim Testen einer Strategie müssen Sie herausfinden, ob Trefferquoten von 1:1 oder höher in dem zu handelnden Markt erzielbar sind, und Ihren Tradingplan diesbezüglich darauf einstellen.
Hier können Sie sich ein Excel Tool herunterladen um ein Verständnis für das Zusammenspiel von Trefferquote und Gewinn/Verlust zu erlangen.
#6 Lernen ist ein nie endender Prozess.
Selbst die erfahrendsten Trader lernen immer wieder neu hinzu. Allein schon deshalb, weil sich die Märkte ständig verändern. Und so weiß man als Trader, dass Strategien die heute funktionieren, schon morgen versagen können. Es gibt nicht diese eine Strategie, die für immer funktionieren wird. Aus diesem Grund und natürlich auch weil Trading zu einem der interessantesten und spannendsten Aufgaben gehört, müssen wir uns ständig weiterbilden.
Viel Erfolg beim Forex Trading,
Ihr Kai Skoruppa
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